Was Interviewer von BBC-Kollege Chris Stark lernen sollten
Chris Stark, ein junger BBC-Radiomacher, hat den Interview-Hit des Jahres (Jahrzehnts?) gelandet. Fast 12 Millionen Mal ist sein Talk mit Schauspielerin Mila Kunis schon auf youtube geklickt worden. Und die Medien berichten über ihn. Auch in Deutschland.
Wobei: Interview? Ist es das überhaupt? Oder ist das ein Flirt, dem man da zuhört? Ein Kneipenpalaver, das man so auch täglich im Café um die Ecke hören kann? Wahrscheinlich alles drei. Und genau deshalb gut.
Jedenfalls gibt’s einiges, was man sich fürs nächste (unterhaltende) Interview von Chris Stark abhörschauen kann: (mehr …)
Selber auf Sendung gehen? Heutzutage kein Ding mehr. Radio machen kann dank Internet jeder.
Was man technisch dafür braucht, hat Marco Zaremba, ein junger Webradiomacher aus Wadersloh in Nordrhein-Westfalen, schon vor zwei Jahren in diesem Blog erklärt. Was bleibt, ist die Frage nach der Musik und dem Rechte-Hickhack. Denn:
„Wie teuer ist eigentlich eine Lizenzierung bei GEMA und GVL?“
„Lohnt sich eine Lizenzierung für uns?“
„Gibt es Möglichkeiten, sich das Geld zu sparen?“
Diese Fragen stellen sich viele Webradiomacher.
Antworten jetzt von Marco Zaremba: (mehr …)
„Sagt doch was zum Radio der Zukunft. Ganz individuell.“
Das war der Auftrag ans Orga-Team der 10. Tutzinger Radiotage.
Wir sollten „Visionen zum Radio 2020“ formulieren.
Nun sind Visionen für eine Hörfunkerin naturgemäß eine schwierige Sache und Vorhersagen nicht wirklich mein Ding. Aber Visionen, das könnten ja auch meine Wünsche fürs Radio 2020 sein. Und da hätte ich ein paar. Motto: Mehr hören. Mehr sehen. Mehr (mit)reden. (mehr …)
Sitze ja eigentlich gerade an einem Statement zum „Radio 2020“. Denn Visionen sind gefragt, heute in einer Woche bei den 10. Tutzinger Radiotagen.
Doch wie’s der Zufall will, kommt mir grade Jochen Malmsheimer mit diesem wundervollen (Rück)Blick ins Radio der Vergangenheit dazwischen:
Herrlich! Bleibt nur die Frage: (Wie) Kann Radio (hören) wieder so aufregend, abenteuerlich und spannend werden wie damals? Anworten hoffentlich ab kommenden Sonntag. Dann auch auf twitter unter #tura13.
Englischsprachige Kollegen zeigen, wie Radio im Netz sichtbar wird.
Es ist und bleibt ein Problem: Das Internet hat keine Zuhörer. Meistens jedenfalls. Denn Audio allein ist im Netz ein Rohrkrepierer. Geklickt werden Texte, Bilder, Videos, nicht Radiobeiträge.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Das Internet bietet zu viele Ablenkungen. „Zuhören, ohne zu wissen, wohin man den Blick richten soll, fällt vielen Usern schwer.“ – Ein Satz, den ich schon vor einem Jahr geschrieben habe. Damals verbunden mit einem Plädoyer für mehr Audio-Slide-Shows.
Doch es geht noch mehr.
Wie wär’s zum Beispiel mit animierten Interviews? Eine Methode, die man bei „Blank on Blank“ bewundern kann, einem US-amerikanischen Nonprofit-Projekt, das alte Interviews zeichnerisch ins Bild setzt – zum Beispiel diese Aufnahme mit den Beastie Boys:
Geheimnisse eines Rom-Korrespondenten.
Stefan Troendle erklärt, wie er sich auf das „Habemus Papam“ vorbereitet hat.
Selten war ich den Radiokollegen so Gram wie am Abend dieses 13. März, als sie eine der spannendsten Reportagen im Radio für den Verkehrsfunk unterbrachen. Dabei – zugegeben – passierte eigentlich grade gar nichts. Man wartete. Auf den Papst. Den neuen Papst. Denn Franziskus, von dem noch niemand wusste, dass er Franziskus heißt, war frisch gewählt. Vor einer knappen Stunde war der berühmte weiße Rauch aufgestiegen. Jetzt standen die Kollegen Stefan Troendle und Jan-Christoph Kitzler auf dem Petersplatz und moderierten vor einem leeren Balkon, auf dem „der Neue“ erscheinen sollte. Eigentlich. Doch 20 Minuten lang passierte ….NICHTS.
Der Super-GAU. Könnte man meinen. Doch im Gegenteil: Die Live-Schalte mit Troendle und Kitzler klang spannend wie eine Fußballreportage.
Ich war begeistert. Also schickte ich ein Mail an Stefan Troendle. Und erfuhr, dass der Abend auch für ihn der Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn war.
Blieb die Frage: Wie macht man so was? Wie bereitet man sich auf eine Papstwahl vor? Auf einen Wahlsieger, den man nicht kennt? Ein Ergebnis, das man nicht mal erahnen kann? Und den spannenden Moment des „Habemus papam“? Hier Stefan Troendles Antwort: (mehr …)
Warum ich die WDR5-Reportagereihe Leo2Go liebe. Und was man von ihr lernen kann. Tipps vom Macher Michael Lange.
Zwischen gackernden Hühnern und blutigen Hirschhäuten, mal die Nase an gammligen Küchenabfällen, dann Auge in Auge mit einem Wal: Michael Lange und Martin Winkelheide sind Wissenschaftsreporter mit Hang zum Abenteuer. Denn am liebsten gehen sie dahin, wo Wissenschaft und Technik Herzklopfen machen. Und dann reden sie drüber. Mit Experten. Vor Ort. Spontan. Sehr Alltagsnah. Sie lassen sich zeigen, wie „genau was geht“ und „wie man was macht“ – ein bisschen wie „Sendung mit der Maus“ für Erwachsene und für die Ohren.
Das Schönste dabei: Immer hat man als Hörer das Gefühl, der Leidenschaft zu lauschen, dabei zu sein, was mitzuerleben. Wie Leo2Go das schafft, wollte ich von Macher Michael Lange wissen. Hier seine Antwort:
Wie viel Aufrichtigkeit schulden wir unseren Hörern? Oder: Warum wir Hörfunker mehr übers Handwerk reden müssen.
Enttäuscht. Empört. Verwundert. Die Hörer vor Ort empfangen mich mit fragenden Gesichtern. Sie sind Teil einer großen Radioaktion. Sie gehören zu einem Verein, der sich beworben hat. Der mitmachen will. In seinem Sender. Und jetzt das: Heute morgen war eine von ihnen im Radio zu hören – im Telefongespräch mit XY, dem Star-Moderator der Morgensendung. Und die Begeisterung war grenzenlos. Denn: „Wie war’s so live auf Sendung?“ Und: „Wie is‘ er denn nun, der große XY?“ Die Freunde sind neugierig. Aber die Antwort ist ernüchternd. Denn:„Mit XY hab ich gar nicht gesprochen,“ sagt die Freundin. „Nur mit einer Frau von der Redaktion. Die hat die Antworten aufgezeichnet. Gestern schon.“
Die Freunde können’s nicht fassen: „Soooo läuft das also!?“ Und mich bringen sie in Erklärungsnot: „Macht ihr das immer so?“ Nein. Nicht immer. Aber immer öfter.
Lernen von der amerikanischen Sendung “Radiolab“
Teil 2: Geschichten erzählen.
Von Tom Leonhardt
Im Deutschen denken viele bei dem Wort „Storytelling“ immer noch an Geschichten vorm Lagerfeuer.
In einigen Kreisen gilt das Wort – neben „Authentizität“ – als das nächste große Ding. Jad Abumrad und Robert Krulwich haben für Radiolab eine ganz besondere Art und Weise des Storytellings entwickelt, die ich in diesem Beitrag gerne etwas näher beleuchten möchte.
Radio Duisburg beweist: Es muss nicht immer Hollywood sein.
Auch schlichte Audio-Slide-Shows wirken.
Zu aufwändig. Zu speziell. Zu teuer. Es gibt viele Argumente, mit denen Radiomacher sich gegen Audio-Slide-Shows wehren. Trotz der vielen Vorteile. Und trotz der vielen bestechenden Beispiele, die belegen, dass Audios im Netz erst mit Bildern wirken.
Um so erfreulicher, dass Radio Duisburg sich jetzt an eine ganze Audio-Slide-Show-Serie traut. Eine ohne großen Aufwand. Aber mit Wirkung. „Einer von 500.000“ heißt sie.
Warum klingen Anfänger-Beiträge oft unpersönlich und hölzern?
Und wie macht man’s besser? Tipps zum richtigen Sprechen und Texten.
„Boah. Das klingt, als wär das gar nicht ich!“ Maxi Konang war irgendwie unzufrieden. Dabei hatte sie grade ihr erstes Stück fürs Uniradio abgeliefert – einen Beitrag über die „Leobots“, eine Truppe von Roboterfreaks und Techniktüftlern.
Aber was ist da bloß mit ihrer Stimme? Und wieso klingt das alles so unnatürlich streng und hölzern? Eben gar nicht wie sie selber. Maxi war ratlos und hat um Tipps gebeten. (mehr …)
500.000 US-Dollar Preisgeld für eine Radiosendung? Hier in Deutschland wäre das wahrscheinlich unmöglich. In den USA hat die Wissenschaftssendung WNYC Radiolab aber genau diesen Betrag gewonnen: Host Jad Abumrad wurde mit dem MacArthur „Genius“ Grant ausgezeichnet. In der Begründung schreibt die Jury, dass Jad mit Radiolab eine „neue Ästhetik des Radios“ entwickelt hat. Und recht hat sie!
Radiolab begeistert mich schon lange. Denn die Show bietet nicht nur ein innovatives, fürs Radio einzigartiges Sound Design und wunderschöne Geschichten, sondern auch eine Menge an modernen Storytelling-Methoden.
Über meine Liebe zu Radiolab und Twitter habe ich Tom Leonhardt kennen gelernt – einen begeisterten jungen Radiomacher, der für seine Bachelor-Arbeit die Besonderheiten der Radiolab-Sprache untersucht hat. In den nächsten Monaten wird er hier im Blog erklären, wie auch wir so cool, lässig, verständlich klingen können wie die Radiolab-Macher.
Das Geheimnis der Radiolab-Sprache, Teil 1
von Tom Leonhardt