RadiomacherInnen und Ihre Anfänge – eine Mutmachserie.
Heute mit
„Das neue Leben der Thailänderin Amonwan“ (SWR4 BW Radio Tübingen, 2011) von
Rebekka de Buhr: Paddelt und treibt gerne im Freischwimmerbecken des großen Medien-Pools. Trifft dabei ständig auf Geschichten, die erzählt werden wollen. Das macht sie im Film, im Netz, im Fernsehen und im Radio. Für EinsPlus, DASDING und SWR4 Baden-Württemberg zum Beispiel.
Entstanden ist mein Erstling während meiner ersten (und gleichzeitig letzten) Hospitanz beim Radio – nämlich bei SWR4 Radio Tübingen. Es war ein schöner Sommer 2011, wo ich euch alle kennenlernen durfte. Die Geschichte wurde mir als „nette Geschichte“ redaktionell in die Hand gedrückt und ich bin damit nach Freudenstadt gefahren.
Was ich heute anders machen würde:
Ui, also grundsätzlich mal: mit mehr Elan sprechen! Ich wirke unglaublich traurig und gewollt seriös. Ich wäre heute emotionaler, mitreißender und der Situation angemessener. Das heißt, ich würde versuchen mich beim Sprechen mehr in die Situation hineinzudenken.
Außerdem: Ich würde meine Sätze weniger wie „Sätze“ formulieren, sondern mehr wie „Sprache“. Ich würde mehr „erzählen“. Mit elliptischem Satzbau ab und an, vielleicht etwas flapsiger, freier, gefühlter.
Ich würde definitiv dafür sorgen, dass bei der O-Ton-Aufnahme hinten kein Radio läuft und ich das Mikro näher am O-Ton-Geber halte!
Die szenische Beschreibung am Anfang würde ich etwas plastischer machen – sie sozusagen mehr genießen – und durch noch detailreichere und konkretere Bilder versuchen den Hörer mehr reinzuziehen ins Geschehen.
Und ich würde die O-Töne geschmeidiger verbinden. Das heißt, den vorigen „abnehmen“ durch eine Wiederholung, ein kurzes Fazit des Gesagten oder eine direkte sprachliche Anknüpfung und dann „gschwind“ überleiten zum nächsten Ton, der idealerweise genauso unholprig auf meinen Text passt, so dass mein Text und die Töne mehr aus einem Guss kommen und das Ganze besser „nachzuvollziehen“ ist und man nie aus der Geschichte geworfen wird.
Und anstelle von „Amonwan scheint erleichtert zu sein“ würde ich schlicht und deutlich sagen: „Amonwan IST erleichtert“ – so viel Entschiedenheit muss sein.
In der nächsten Folge „Mein erstes Mal…“:
Die schönschlimmen Anfänge von Felix Gebhardt.
Mit zu wenig Luft und Knackigkeit.
Demnächst.
Weitere schönschlimme Erstlinge übrigens erwünscht. Hier lang, bitte.
Zu den bisherigen Erstlingen da lang, bitte.